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Umbenennung "Kurt-Eisner-Platz" (vormals: Marienhof)

am Dienstag, 19. Mai 2009, um 11.00 Uhr

Treffpunkt: neben dem Eingang zum Rathauskeller

eine ästhetische Intervention mit Wolfram P. Kastner und Ruth Oppl

 

Vor 90 Jahren wurden in München durch die Revolution in der Nacht vom 7. zum 8. November 1918 der mörderische Krieg und das Zeitalter der Monarchie beendet. Der erste Ministerpräsident Kurt Eisner rief den "Freistaat" Bayern" aus.

Auf den demokratischen Prinzipien des Freistaats beruht unsere heutige Verfassung.

 

Kurt Eisner wurde am 21. Februar 1919 – kurz vor seiner geplanten Rücktrittserklärung – auf dem Weg zum Landtag von Anton Graf von Arco auf Valley, einem völkischen Nationalisten, ermordet. Den Trauerzug zum Ostfriedhof begleiten 100.000 Münchner.

 

Das Gedenken an Kurt Eisner, den radikalen Pazifisten und Revolutionär, den ersten Ministerpräsidenten des Freistaat Bayern fällt der Landeshauptstaat und dem Land immer noch schwer. Zum 90. Todestag ehrten weder Stadt noch Staat den Begründer des Freistaats.

Wir begrüßen, dass die Stadt München sich nun dazu entschlossen hat, Kurt Eisner ein "würdiges Denkmal" zu setzen, fordern aber gemeinsam mit Wolfram P. Kastner die Umbenennung des Marienhofes in Kurt-Eisner-Platz. Diese Forderung wird u.a. auch von der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Frau Charlotte Knobloch, unterstützt.

Der zentrale Stadtplatz hinter dem Münchner Rathaus war vor 1944 dicht bebaut und entstand erst nach der Entfernung der Kriegstrümmer. Der Name "Marienhof" wurde gewählt, weil dort im 14. Jahrhundert nach der Ermordung der Münchner Juden eine Marienkapelle an der Stelle der zerstörten Synagoge errichtet worden war.

Wir regen an, als ein deutliches und notwendiges Zeichen demokratischen Selbstbewusstseins, den Platz - nach dem Begründer des Freistaats Bayern und lebenslangen Verfechter von Demokratie, Frieden, Völkerverständigung und sozialem Ausgleich - in Kurt-Eisner-Platz umzubenennen.

Dort wäre der angemessene zentrale Platz für ein würdiges Kurt-Eisner-Denkmal in der Hauptstadt des Freistaats Bayern (und nicht auf einem Segment eines Grünstreifens neben der Fahrspur an der Schmidstraße). .

Anerkennung und späte Ehre würden damit auch all denen zuteil, die in dieser Stadt 1919 wegen ihres Einsatzes für eine unblutige Revolution und für die Ideale einer freiheitlichen Gesellschaft ermordet wurden.

 

Die Bayerische Staatsregierung fordern wir auf, ein Porträt Eisners in der Staatskanzlei anzubringen und den 7. November zum Gedenk- und Feiertag zu erheben.

 


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